„Wenn der so bekloppt ist und durch die Scheibe läuft...“
Guben 15 Jahre nach der tödlichen Hetzjagd auf Farid Guendoul
In der Nacht zum 13. Februar 1999 verblutete der algerische Asylbewerber Farid Guendoul in einem Hauseingang in der brandenburgischen Kleinstadt Guben, nachdem er und seine beiden Begleiter von einer Gruppe rechter Jugendlicher gejagt worden waren. Die Täter waren in dieser Nacht unterwegs auf der Suche nach Menschen, an denen sie ihren rassistischen Hass auslassen konnten. Farid Guendoul ist eines von mindestens 184 Todesopfern rechter Gewalt seit der deutschen Wiedervereinigung, doch wer heute in Guben nach Zeichen einer Erinnerung sucht, wird viele Leerstellen finden und ist mit Ablehnung und Unverständnis konfrontiert. Die Ausstellung ist eine audio-visuelle Erinnerungsinstallation zum 15. Todestag Farid Guendouls. Sie erzählt die Februarnacht 1999 vor aktuellen Fotografien damaliger Ereignisorte. Die Diskrepanz zwischen der Tat und ihrer Nicht-Ablesbarkeit im Raum ist dabei nicht zu überbrücken. Sie ist Teil der Erinnerung und Anlass der Annäherung.
Konzeption: Alexandra Klei, Fotografien: Christian Herrnbeck
Bergmannstraße 59, 10961 Berlin (in der Weinbar Peccato DiVino)