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Die Ausstellung zeigt Malereien und Objekte aus verschiedenen Schaffensperioden von Brigitte Friesz. Für die Begegnung mit ihren bildnerischen Arbeiten inszeniert sie eine dreiteilige Klangcollage, deren Text und Ton gleichberechtigt neben den visuellen Werken steht. Friesz führt die Schauspieler Robert Beyer, Antonia Gerke, Willem Menne und Ernst Stötzner durch erhabene Texte: Heiner Müllers Szene Medeamaterial umrahmt vom Hohelied Salomos und dem Hohelied der Liebe (1. Korinther 13). Musikalisch untermalt die Percussionistin Ricarda Raabe das gesprochene Wort mit faszinierenden Klängen des Hang, einem Schweizer Percussion-Instrument aus dem 21. Jahrhundert, das akustisches Wissen verschiedenster Kulturen vereint.
Es ist schwer, der Bühnenbildnerin, Malerin und Regisseurin Brigitte Friesz vorab etwas über die nackten Fakten hinaus zu entlocken: Worum geht es? Welche Bilder werden gezeigt? Warum gerade diese Texte? Was soll das bedeuten? Was meint sie damit? Das alles, darauf besteht Brigitte Friesz, soll jeder für sich selbst herausfinden. Und dafür muss die Inszenierung als Ganzes und möglichst unvoreingenommen erlebt werden. Darum keine Vorabinterpretation, keine einzelnen Bilder oder unfertigen Aufnahmen. Ganz folgerichtig für ein Gesamtkunstwerk, das zerlegt in Einzelteile nicht zur vollen Entfaltung gelangen kann. Und Brigitte Friesz geht es um Gesamtheit in der Vielfalt – so kommt der Untertitel des Projekts nicht von ungefähr - „Vom Verlust der Symbiose und der Sehnsucht nach Einheit“. Immer geht es Brigitte Friesz um die großen existenziellen Fragen, um Geburt, Tod, Hoffnung, und vor allem um die Liebe. Für diese – so sagt sie selbst – inszeniert sie mit „das ICH bin“ ein Plädoyer. Und darauf darf man sehr gespannt sein.