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Oft zeichnet der Maler sein Lieblingssujet. Und dieses ist in seiner meist profanen Erscheinungsform frei von subjektiven und psychologischen Vorstellungen.
Die Arbeiten von Manfred Niepel geben Einblick und Auszüge in die verschiedenen Perioden seines Schaffens. Seine Richtungen sind nicht festgelegt, sondern kunsthistorisch vergleichbar. In halbfertigen Entwürfen und malerischen Anläufen gären Ideen und drängen zu ihrer Entfaltung. Sie liebäugeln mit einem Stil und einer vielleicht identifizierbaren Richtung. Doch Niepel lässt seine Richtung, in der er schafft, offen.
Somit verschreibt der Künstler seine Malweise nicht einer Stilrichtung. Geschwängert von den Vorbildern der alten Meistern und der klassischen Moderne lauern die Entwürfe auf ihre mögliche Erfüllung. Die Stimmungen in den Bildern und die Seele seiner Arbeiten werden auf eine nicht mehr zu beeinflussenden Weise durch die Hand des Schaffenden gezeichnet und gemalt. Der Maler stellt sich die Frage nach dem Sinn des Vorhandenseins, welches er im Bild festhaltend, in seiner ganzen Sinnfülle und Sinnlosigkeit, durch seine Fähigkeit und Virtuosität zu harmonisieren und zu beantworten sucht.
In der Ausstellung achtet Niepel nicht auf das Innovative, sondern reiht sich in die Kette der Künstler ein, die das Seelische und Harmonische zum Gegenstand ihres Schaffens haben. Seele und Form intendieren sich im Werk des Künstlers gegenseitig und treten in einen Dialog über das Schöne. Eine Form ist tot, es sei denn sie wird beseelt. Seele und Form gehen in der Kunst eine Liebschaft ein.

Kay West liest aus ihrer Gedichtsammlung "New Orleans" 'AN ORTEN WAR ICH'.