Uncanny Valleys of a Possible Future at Kunstraum Kreuzberg/Bethanien on Berlin Art Grid

Show Uncanny Valleys of a Possible Future

Artists: anne de vries, frédérick a. belzile, lawrence lek, peter flemming, teun vonk, zorka wollny & andrzej wasilewski, zuli

Die CTM 2018 Ausstellung präsentiert unterschiedliche künstlerische Ansätze, die gelegentlich verspielt, aber immer politisch auf das Festivalthema „Turmoil“ eingehen. Spannung/Explosion, Apathie/Engagement, Regression/Progression, Verzweiflung/Hoffnung – in ihren Werken schlagen die Künstler*innen unterschiedliche Wege ein, um Zerrissenheit und Kontroversen unserer Gegenwart anzusprechen und einen Umgang mit daraus resultierender Anspannung und Unbehagen zu finden.
Die Rolle der Musik bei Schaffung und Entfesselung kollektiver Emotionen untersucht Anne de Vries, der mit einem Hardstyle-Stadionkonzert-Szenario (komplett mit VJ/Lichteffekten, energetischen DJ-Sets und lauten Werbepostern) die Beziehung zwischen Technologie und Massenerfahrung erkundet. Ein Gegenpol dazu lässt sich bei Teun Vonks Installation „The Physical Mind“ erfahren. In der auf den ersten Blick paradox anmutenden Apparatur werden die Besucher*innen von zwei gigantischen Luftkissen umfasst, mit dem Ziel, sie so aus dem Kampf- oder Flucht-Modus alltäglichen Stresses in ein Gefühl von Sicherheit und körperlichen Wohlbefinden zu führen.
Stimmen des Protests und Aufruhrs werden von Zorka Wollny und Andrzej Wasilewski in elektrische Entladungen verwandelt. Aufnahmen von zwei widerstreitenden Vokalistinnen (aufgenommen beim CTM 2018 Eröffnungskonzert) werden durch die Stromblitze einer Teslaspule wiedergegeben, die so das explosive Potenzial politischer Ungleichheit spürbar macht. Ebenfalls mit Aufruhr befasst sich CTM 2018 Radio Lab Gewinner ZULI in einer Reihe von audiovisuellen 360°-Vignetten, die den unruhigen Alltag der gigantischen Metropole Kairo wiedergeben. Er vermischt alltägliche Interaktionen, Gespräche auf der Straße und eigene musikalische Kompositionen zu einer immersiven Klang-Bild-Kollage, die das von ständiger Spannung und latenter Explosivität geprägte Umfeld seiner Heimatstadt wiedergibt.
Drei weitere Künstler bieten unterschiedliche technologiebasierte Zugangspunkte zum Thema Aufruhr. Peter Flemming spekuliert über Systeme, die unseren rationalen Alltag aus den Fugen heben. In einer raumgreifenden, kinetischen Installation voller Alltagsobjekte wie Lampen, Leitern und Stühlen, die wie in einem unsichtbaren Netz gefangen, in der Luft zu schweben scheinen, erschafft die unheimliche Polyphonie der schwingenden und wogenden Objekte einen Puls aus Klang und Schatten. Flemmings Ziel ist es, die Betrachter*innen in eine bizarr lebendige Objektwelt einzutauchen. In Frédérick Belziles „Eyes in the Sky“ scheint die Drohne eines First-Nation-Demonstranten gegen die Dakota Access Pipeline ein Eigenleben zu entwickeln – und fliegt einfach davon. Währenddessen kommt Geomancer, ein zu Bewusstsein gelangter geflohener KI-Satellit, in Lawrence Leks gleichnamigen Film zurück zur Erde und träumt davon, der erste KI-Künstler zu werden. Der in HD mit der Software-Engine des bekannten Computerspiels Unreal gerenderte Film verfügt über eine Traumsequenz, generiert von einem neuralen Netzwerk und einen synthetisierten Vocaloid Soundtrack. Geomancer beschäftigt sich mit den Implikationen eines posthumanen Bewusstseins.

Fri, Jan 26
7:00pm
Kreuzberg
Tel: 030 902 98 14 55

Opening hours

Daily 12m–7pm


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