Die Einzelausstellung „Lieu sans nom - Ort ohne Namen“ stellt die Bestandsaufnahme eines Projektes Valérie Lerays dar. Die französische Künstlerin begann eine umfangreiche Recherche über die Verfolgung ihrer Minderheit in Frankreich in der Zeit des Nationalsozialismus und fand die verlassenen Orte der sogenannten „Zigeunerlager“ im ganzen Land. Es entstanden Fotos von Landschaften, deren scheinbarer Frieden ein trügerischer ist. Denn so wie die Orte erst durch den Kontext der Fotografie durch Valérie Leray, einer Nachkommin eines verfolgten Manouche, wieder mit ihrer Vergangenheit verbunden werden, so liegt noch heute die Erfahrung der Verfolgung unsichtbar aber doch omnipräsent in der Erinnerung der Familien verborgen.
Mit ihren sensiblen und ästhetisch wohl komponierten Aufnahmen leistet Leray einen für Frankreich nicht zu unterschätzenden Impuls für die Aufarbeitung und Erinnerung an das oft als den vergessenen Holocaust bezeichnete Genozid an ihrem Volk. Es ist der seltene Moment, in dem die politische Bedeutung eines künstlerischen Werkes mit der ästhetischen Qualität, Sorgfalt und Eleganz einher geht.
Wed – Sat 12 –18h