74 Tage, 74 Zeichnungen. Alexander Klenz unternimmt mit seinen Arbeiten eine Vermessung des Alltags. Mit Aquarell, Graphit, Buntstift und Klebeband produziert der Künstler jeden Tag eine Zeichnung in einheitlichem Format. Seine abstrakten Arbeiten verarbeiten Erinnerungen an Gesehenes und Gegenständliches. Es entsteht ein visuelles Tagebuch. Aus geometrischen Formen, klaren Linien, wilden Schraffuren und aquarellierten Flächen entwickelt Alexander Klenz seine eigene Grammatik, die mit der Wahrnehmung des Betrachters spielt. Manche Arbeiten muten wie Modelle oder mathematische Versuchsanordnungen an, andere wirken wie Relikte aus einer vergangenen Zeit. Eine streng angelegte Legende mit vorgefertigten Feldern für Unterschrift, Datumstempel und Nummerierung dokumentiert Entstehungsort- und zeit. Kleine Botschaften wie „Schöne Grüße aus Berlin“ oder Farbtupfer in einem Legendenfeld verleihen den Zeichnungen Humor. Die Serie ist gleichzeitig das Konzept: Zeigt sich eine Tagesform des Künstlers in den Zeichnungen? Entstehen im Winter andere Arbeiten als im Frühling?
Alexander Klenz, geboren 1974 in Bützow (Mecklenburg), studierte an der Kunsthochschule Berlin Weißensee. Er ist Mitbegründer der Berliner Künstlergruppe Tennis Elephant und der ehemaligen Produzentengalerie Andreas Wendt. Neben seiner eigenen Arbeit kooperiert Klenz mit verschiedenen Künstlern, beispielsweise für die Zeitschrift Prolog. Seit 2003 zeigt er seine Arbeiten in Gruppen- und Einzelausstellungen, unter anderem in Berlin in der Wendt + Friedmann Galerie und in der Galerie Inga Kondeyne. Alexander Klenz lebt und arbeitet in Berlin.