Für die Ausstellung in der Galerie Villa Köppe wählte Erika Schewski-Rühling den Titel „Berge – Körper – Gesichter“ und suchte dazu Skulpturen und Zeichnungen aus verschiedenen Schaffensperioden aus. Thema im weitesten Sinne ist der Mensch. Selbst frühe Landschafts-zeichnungen – auf Reisen nach Kreta und Spanien entstanden – zeigen anthropomorphe Formen. Diese Bergrücken – wie Raumkörper erscheinend – tauchen auch in den Skulpturen auf, z.B. in der Installation „Strom“, wo kleine brüchige Körperhüllen auf Ziegelsteinen wie auf Booten gelagert, durch Raum und Zeit gleiten. Bevorzugtes Material ist lange Zeit gebrannter Ton. Es entstehen dünnwandige, stehende Figuren, die trotz ihrer Fragilität monumental wirken. Später arbeitete die Künstlerin mit Wachs und erprobte Verbindungen dieses transparenten, zarten Materials mit harten Materialien wie Terrakotta und Blei.
In der Ausstellung werden Collagen und Reliefs gezeigt, auf denen Gesichter (Fotos) so mit wachsgetränkten Papieren beschichtet sind, dass die Umrisse nur vage durchscheinen, während die Augen, die Blicke, zu erkennen sind.
Es werden sehr unschiedliche Werke gezeigt, die jedoch inhaltlich in der Auseinandersetzung mit der menschlichen Existenz und formal durch den konstruktiv-plastischen Aufbau und den Abstraktionswillen miteinander verbunden sind.