Vernissage am Freitag, den 19. Oktober 2012 um 19 Uhr
Jörg Schmiedekind, Berlin Frontal (Fotografie)
Sabine Wild, Vietnam (Fotografie)
Matthias Hagemann, Fake Cities (Camera Obscura)
Alexandra Schraepler, Raumtransformation (Fotografie)
Was in New York oder London ganz selbstverständlich erscheint: ein chinesisches Viertel mitten in der Stadt – das wirkt im Umkehrfall wie eine Surrealität. Matthias Hagemann geht den am Reißbrett entwickelten künstlichen Stadtteil-Paradiesen in Shanghai mit der Lochkamera auf den Grund. Was wir sehen, entspricht nicht immer dem, was wir erwarten. Umgekehrt übersehen wir oft Dinge, die direkt vor unseren Augen geschehen. So vertraut Alexandra Schraepler auf analoge Mittel der Darstellung, doch bricht sie die Bildebene mit Spiegelfolien und Poststrips auf, um Fotos von urbanen Heterotopien in abstrakte Gemälde zu verwandeln. Jörg Schmiedekind zeigt das touristische Durcheinander an signifikanten Berliner Plätzen als körperhaftes und von multiplen Blickrichtungen durchzogenes Wahrnehmungsbild. Der beobachtende Fotograf ist als unsichtbarer Beobachteter im Bild mit eingefasst. Komplett neu arrangiert Sabine Wild die Wirklichkeit, indem sie lauter Einzelschnitte zu einer großformatigen und rhythmischen Monografie über den Typus des fernöstlichen Mopedfahrers verdichtet. Auch hier findet sich das Gewahren des Fremden im Blick des Eigenen wieder.