Die Ausstellung #INFRA mit Werken der Maler Wolfgang Capellari (Österreich) und Julien Grenier (Frankreich) im Projektraum LAGE EGAL von Pierre Granoux läutet den Beginn einer neuen Ausstellungsreihe ein. Konzept und Idee der Ausstellung entstanden nicht nur im Kopf des Kurators, sondern als Ergebnis eines intensiven Dialogs zwischen allen Beteiligten im Atelier der Künstler. Der gemeinsame Atelierbesuch verwandelt die Arbeitsstätte der Künstler in eine Plattform für Verhandlung und Austausch und in eine Bühne der Präsentation. Auf dieselbe Weise versteht sich der Produktions- und Projektraum Lage Egal nicht als klassische Galerie sondern sieht sich eher als Bindeglied zwischen Künstlern, der ihre Positionen zusammenbringt und sie mit in die Gestaltung der Ausstellung einbezieht.
Bei einer ersten Betrachtung der Werke beider Künstler und im Anbetracht der sehr unterschiedlichen Ausdrucksweisen fallen die Gemeinsamkeiten nicht direkt auf. Dennoch gibt es sie: Beide Künstler beziehen ihre Inspiration aus ganz alltäglichen Dingen und Landschaften, um sie in etwas Besonderes, Einzigartiges zu verwandeln. Sie finden im “ordinaire” das “extraordinaire” und zelebrieren, ganz im Sinne vom „infra-ordinaire“ das Ungewöhnliche im Gewöhnlichen. “Betrachten, was man nicht betrachten würde, [...], auf das Banale achten …” Paul Virilio. Auch verwenden sie zum Teil ähnliche Sichten und Perspektiven und Farbpaletten, ohne sich jedoch völlig zu entsprechen.
So lässt das Zusammenspiel der Werke beider Künstler immer wieder Berührungs- und Reibungspunkte entstehen, eine Art INFRA-Zustand der ohne Weiteres Rückschlüsse auf die Begriffe infra-ordinaire von Georges Perec und infra-mince von Marcel Duchamps zulässt. (MC/DG)
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