Zwei Frauen reisen von Berlin in Richtung Osten, im Gepäck eine Geige und die Noten der Kafka-Fragmente des ungarischen Komponisten György Kurtág. In einem verlassenen Rundlokschuppen entlang der Bahnlinie entdecken sie einen Resonanzraum, der zur Drehscheibe durch die Zeit wird. Denn der Osten, den die Sängerin Caroline Melzer und die Geigerin Nurit Stark bereisen, löst sich ab von konkreten Orten und driftet ins Imaginäre. Die Frauen werden zu Figuren, die mal aus dem realen Sozialismus, mal aus der Lebenswelt Franz Kafkas zu stammen scheinen. Kurtágs Zyklus von 1987 ist in einer filmischen Installation zu hören, die das absurde Potenzial der kafkaschen Textfragmente mit Musikclips erforscht. Die räumliche Anordnung der Installation basiert auf dem Grundriss eines Rundlokschuppens, ein kreisrundes Industriegebäude mit einer Drehscheibe in der Mitte. »ROUNDHOUSE REVERB« lädt die Besucher ein, sich innerhalb einer kreisförmigen Anordnung von Projektionsflächen frei zu bewegen und dabei eine eigene Reise mit den Kafka-Fragmenten zu unternehmen. Konzept/Realisierung: Isabel Robson und Susanne Vincenz
Eine Produktion der Roundhouse Reverb GbR in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Berlin, deSingel International Arts Campus Antwerpen und Deutschlandradio Kultur. Finanziert aus den Mitteln des Hauptstadtkulturfonds.
Ort: Eric F. Ross Galerie in der Dauerausstellung
Eintritt: mit dem Dauerausstellungsticket